Kolping
Kolpingfamilie
St. Lambertus, Henrichenburg

60 Jahre Kolpingfamilie Henrichenburg

Adolf Kolping (1813-1865) wuchs als Sohn eines Schäfers in armen Verhältnissen auf. Über 10 Jahre arbeitete er als Schuhmacher, bevor er den Weg einschlug zum Priesteramt. Sein großes Lebenswerk begann 1849 mit der Gründung des Kölner Gesellenvereins. Im ersten Nachkriegsjahr 1946 fiel seine Grundidee auch in Henrichenburg auf fruchtbaren Boden – Hinführung insbesondere junger Handwerksgesellen zur Wahrnehmung ihrer christlichen und sozialen Verantwortung. Fünfzehn junge Männer aus Handwerksbetrieben begeisterten sich für diese Zielsetzung Adolf Kolpings. Am 3. September 1946 wurde die Kolpingfamilie Henrichenburg gegründet. Erster Stammsitz war die Gaststätte C., in der alle Treffs und Sitzungen abgehalten wurden. Zum 1. Senior (Vorsitzenden) wurde Heinz B. gewählt. Für die geistliche Betreuung stellte sich als Präses Vikar N. zur Verfügung.

In ihren Ursprüngen war die Kolpingfamilie Henrichenburg ein reiner Gesellenverein und ausschließlich männlichen Mitgliedern vorbehalten. Von Anfang an drehte sich aber nicht alles um das Arbeitsleben. Man traf sich zum Gesang, spielte Theater und führte gelegentlich Wochenendausflüge durch.

Mit dem Wandel der Zeit veränderte sich auch die Kolpingfamilie. Die Berufe der Mitglieder beschränkten sich nicht mehr auf das Handwerk, sondern deckten fast alle Tätigkeiten des Arbeitsmarktes ab. Zu den regelmäßigen Treffs kamen Sportaktivitäten hinzu und es wurden sogar Karnevalssitzungen veranstaltet. Die gravierendste Veränderung trat im Mai 1971 ein: Es wurde eine Mädchengruppe der Kolpingfamilie gegründet. Damit war der erste Schritt getan für den Wandel vom Männerverein zur Familienbewegung.

Bereits 1969 trat eine andere wichtige Veränderung im Vereinsleben ein. Die Kolpingfamilie Henrichenburg blickte über den Tellerrand hinaus und begann sich für benachteiligte Gruppierungen in der 3. Welt zu engagieren. Bis heute besteht ein enges Verhältnis zum Kinderdorf Simoes Filho, das von unserem Freund Pater B. gegründet wurde und zur Leprastation in Angola, um die sich das ehemalige Henrichenburger Gemeindemitglied Bruder Sebastian Otte kümmert. Viele Kolpingaktionen – vom Tannebaumsammeln im Januar bis zum Weihnachtsmarkt im Dezember – werden alljährlich durchgeführt, damit diesen beiden Projekten die notwendige Unterstützung zukommt.

Bei aller erforderlichen Anpassung ist aber auch die Kontinuität wichtig, insbesondere in Bezug auf die christliche Ausrichtung. In all den Jahren standen die Präsiden für eine enge Anbindung der Kolpingfamilie an die Pfarrgemeinde St. Lambertus und sorgten für einen sicheren Rückhalt. Bei dem Thema Kontinuität darf auch das oft langjährige ehrenamtliche Engagement vieler Mitglieder erwähnt werden. Stellvertretend sei hier Friedel B. genannt, der 48 Jahre lang als Kassierer tätig war.

Auch das „Kolping-Familienleben“ wird gefördert. Die Seniorengruppe (gegründet 1985) hat neben ihren regelmäßigen Treffs im Kolbehaus schon viele Reisen und Kurzurlaube unternommen. Die Radfahrergruppe hält sich auf ihren Touren in der Region fit und die „Junge Familie“ – mittlerweile auch schon in die Jahre geraten – nimmt regelmäßig u.a. Bildungsangebote des Kolpingwerks an Wochenenden war. Am schönsten aber ist es, wenn alt und jung zusammenwirken, wie z.B. beim Freitagabend-Hallenfußball. „Gemeinsamkeit und Mitwirkung“ soll auch Inhalt der abschließenden Betrachtung sein. Erstmals im Jahr 2005 veranstaltete die Kolpingfamilie Henrichenburg einen Nachmittag bei Kaffee und Kuchen für alle Mitglieder, die im Verlauf des Jahres einen runden Geburtstag hatten. Dieses harmonische Zusammensein soll als ständige Einrichtung weitergeführt werden. Die Kolpinggespräche am Abend, die vom neuen Präses Peter Will geleitet werden und die Frühschoppen im 2-Monatsabstand wurden 2005 mit der gleichen Intention ins Leben gerufen: Das Miteinander in der Kolpingfamilie weiter zu fördern. Denn eine Familie kann nur erfolgreich bestehen, wenn alle Mitglieder eingebunden sind und wenn alle Mitglieder mitwirken. Gemäß der Parole des heutigen Vorsitzenden Alfons B.: Jeder nach seinen Möglichkeiten und Kräften.

 

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