Geschichte der Kirchengemeinde St. Dominikus, Datteln-Meckinghoven

Der Ortsteil Meckinghoven gehörte seit Gründung der Amanduspfarre zu dieser. Seit älterer Zeit stand eine kleine Kapelle an der Ecke Bahnhofstraße / Schulstraße. Seit März 1670 durften da zuweilen an Sonn- und Feiertagen Messen gelesen werden. In den Stürmen der folgenden Zeiten ist die Kapelle wohl zerstört worden. Es bestand ein loses Verhältnis zwischen Meckinghoven und Datteln, sodass die Meckinghover die Kirche in Horneburg besuchten. Als aber Teile von Erkenschwick, Rapen, und Hagem zur Pfarrgemeinde nach Horneburg kamen, war für die Meckinghover dort kein Platz mehr, sie sollten die Plätze in den Kirchenbänken räumen. Ein Teil besuchte nun die Kirchen in  Henrichenburg und Datteln. So wurde der Wunsch laut, eine eigene Kirche errichten. Der Landwirt Wilhelm B. erklärte sich bereit, einen Morgen Land zu stiften.

Im Herbst 1898 feierte der Neupriester P. Jordanus M. H. in Datteln seine Primiz. Hierbei assistierte ihm Pater Ludgerus M. P., dessen Vater aus Datteln stammte. Er wurde bestürmt, die Gründung eines Klosters in Meckinghoven zu befürworten, nachdem schon einige Jahre vorher, die Gründung eines Klosters besprochen wurde, aber nicht zum Tragen kam. Es bildete sich ein Kirchenbauverein. 1899 kamen Patres nach Meckinghoven,  kauften von der Gemeinde Datteln die leer stehende Schule, die von Mitgliedern der Gemeinde notdürftig als Kirche und Kloster eingerichtet wurde und es zog Pater Ludgerus M. P. (30.04.1864 bis 28.03.1933) als der erste Vikar ein. Die alte Schule Ecke Bahnhofstraße / Schulstraße stand leer, da im Sommer eine neue Schule Ecke Bahnhofstraße / Klosterstraße fertig gestellt worden war.

Am 06. 08. 1906 wurde der Grundstein zu Kirche und Kloster gelegt und am 4. Adventssonntag 1907 eingesegnet.1908 erhielt die Klosterkirche die Erlaubnis zum Taufen, 1913 wurde Meckinghoven von der Ortspfarre St. Amandus abgetrennt und als Rektorat der Kirche in Hagem überwiesen. Während des ersten Weltkrieges diente das Kloster als Reservelazarett.

1918 kamen die Heiligenstädter Schulschwestern nach Meckinghoven, die ein Schwesternhaus  errichteten und dieses erhielt den Namen „Ludgerushaus“, benannt nach dem hl. Ludgerus aber auch nach P. Ludgerus. 1983 wurden die Schwestern ins Mutterhaus zurückgerufen.  

Da die Kirche zu Beginn nicht vollständig ausgebaut war, konnten Chor und Sakristei erst am 26. Oktober 1935 konsekriert werden. 1940 kam die ganze Kircheneinrichtung von Maria-Viktoria aus Berlin über Vechta nach Meckinghoven: der wuchtige Hochaltar, zwei Nebenaltäre, die Kommunionbank, Chorbänke, Kanzel, Kreuzwegstationen, Sakristeischränke, 4 Beichtstühle und 10 bis 15 Statuen und Heiligenfiguren – alles aus Holz geschnitzt, außerdem noch der Taufstein.

Am 07. März 1944, gegen 11:00 Uhr stürzte die Evangelienseite der Kirche durch einen Bombenangriff ein. Das Kloster wurde verschont. Am 16. Dezember 1945 konnte die Kirche wieder ihre Türen öffnen.

Am 14. Juli 1966 ging das Kloster mit Grund und Gebäuden in den Besitz der Diözese Münster über.  Am 15. September 1967 wurde St. Dominikus ein Pfarrrektorat mit eigener Vermögensverwaltung und am 15. August 1973 zur Pfarre erhoben.

Pater Reinhard S. kam am 03.10.1953 in die Gemeinde blieb als Pfarrverwalter und Seelsorger. Als das Kloster aufgelöst wurde, blieb er als Dominikaner bis zu seinem Tode am 16. April 1991 in Meckinghoven.

Pfarrer Georg M. wohnte von 1990 bis zu seinem Weggang 2008 im Pfarrhaus, das seit April 2008 an das Kinderheim Sankt Agnes Oer-Erkenschwick vermietet ist.

Das Klostergebäude wurde nach dem Weggang der Patres an das Martinistift in Appelhülsen vermietet. Ab Dezember 1989 mietete der Caritasverband Datteln das Haus für Aus-, Um- und Übersiedler, die nun aus der ehemaligen DDR und aus anderen Oststaaten zu uns kamen.

Seit dem 1. August 1995 stand das Klostergebäude leer und konnte dann umgebaut werden zu Wohnungen und zu einem Pfarrzentrum im Parterre.

Es lohnt die unter Denkmalschutz gestellte Kirche und das ehemalige Kloster zu besichtigen, dazu den Park rund um das Ludgerushaus.

Geschichte des Pfarrpatrons – Sankt Dominikus

Schauen und betrachten,
und das daraus Empfangene
Leben werden lassen und weitergeben.

Diese Kurzformel des heiligen Dominikus zeichnet das Wesen des Ordensgründers.

„Für das Heil der Welt“ gründete Dominikus seinen Oden, dem Papst Honorius III. 1217 den Namen „Prediger“ gab. So wie Jesus die Apostel, so sandte er seine Brüder aus, den Menschen durch Wort und Beispiel den lebendigen Gott zu bringen – in Armut wie „der Menschensohn, der keinen Ort hat, wo er sein Haupt hinlegen kann“ (Matthäus 8,20).

Dominikus wurde zwischen 1173 und 75 in Caleruega, Kastilien geboren.  Mit ca. 14 Jahren beginnt Dominikus das Studium der "Freien Künste" in Palencia, anschließend studiert er Theologie mit dem Ziel des Priestertums.

1196 Dominikus wird in das Domkapitel nach Osma gerufen. Er wird Augustinerchorherr unter dem Prior Diego.
1201 Dominikus ist Subprior des Kapitels und führt ein zurückgezogenes Leben: seine Hauptaufgabe ist das liturgische Gotteslob und die Betrachtung, Fundament für seine kontemplative Berufung.
1203 Reisen mit Diego nach Norddeutschland.
1206

Begegnung mit drei päpstlichen Legaten und Zisterzienseräbten bei Montpellier; Gründung eines Frauenklosters in Prouille.
Erste Brüder schließen sich Dominikus an; das „heilige Predigtwerk“ beginnt.

1215 Gründung eines Diözesan-Predigerordens in Toulouse.
1216 Dominikus und seine Brüder wählen die Regel des hl. Augustinus.
6. August 1221 Dominikus stirbt in Bologna.
1234 Gregor IX. spricht Dominikus heilig.

 

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